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Grabbeigaben früher und heute

Grabbeigabe heute und früher: Muschel als Symbol dafür.

Zu unterscheiden ist zwischen echten und unechten Grabbeigaben. Unechte Grabbeigaben sind Kleidungsbestandteile, Schmuck, Waffen oder Gebrauchsgegenstände des Verstorbenen, die er zu seinen Lebzeiten benutzte. Dagegen sind echte Grabbeigaben speziell für die Bestattung gefertigte oder benutzte Gegenstände wie Totenschmuck oder spezielle Grabkeramik. Manchmal wurden Tote nicht nur mit ihrem persönlichen Hab und Gut, sondern auch mit solchen Beigaben bestattet, die als notwendig für die Reise ins Jenseits galten.

Heute liefern die Gegenstände wertvolle Hinweise für die zeitliche und kulturelle Zuordnung von Funden und geben einen Einblick in einen Ausschnitt der damaligen Sachkultur. Je nach Zeitalter unterscheiden sich die Beigaben in den frühgeschichtlichen Kulturen Europas. Im Mittelalter werden im Zuge der Christianisierung Grabbeigaben unüblicher.

Grabbeigaben der Steinzeit: Waffen und Werkzeuge aus Stein, Tongefäße, Schmuck und Geräte (Foto: James Steakley)
Bronzezeit: Gegenstände aus Metall kommen hinzu, darunter Gürtelschnallen, Schwerter, Münzen, Kämme (Foto: James Steakley)
Grabstätten wichtiger Persönlichkeiten der Eisenzeit werden mit Goldobjekten und Stoffen geschmückt (Foto: Philippe Saurbeck)

Grabbeigaben sind heute genauso wichtig wie früher, denn trauernde Angehörige und Freunde können so ihre Zuneigung und Achtung dem Toten bekunden, ungesagte Worte symbolisch äußern, und somit den Trauerprozess versöhnlich einleiten. Briefe, Fotos, ein Lieblingsding, Muscheln vom letzten Urlaub: ganz persönliche Dinge werden auch heute als Grabbeigaben dem Verstorbenen beigelegt.

Titelbild: © mahey – stock.adobe.com


Die Ausstellungstafeln zu den verschiedenen Bestattungsriten aus aller Welt, sowie den Grabbeigaben, dem „Haus der Vergänglichkeit“ und allgemeine Informationen kann man sich hier ansehen: