In den meisten buddhistischen Strömungen ist es üblich, den Verstorbenen bis zu drei Tage aufzubahren. Während dieser Zeit darf man den Verstorbene nicht berühren, da man der Überzeugung ist, dass die Sterbevorgänge möglicherweise noch nicht abgeschlossen sind. Buddhisten fürchten, dass diese Vorgänge durch Berührung gestört werden könnten. Nach Ablauf der Frist kann das Waschen und Einkleiden beginnen.
Mönche und Angehörige versammeln sich meist gemeinsam im Haus des Verstorbenen und stellen sich für die Trauerfeier um ihn herum. Die Mönche predigen Buddhas Lehren und geben seine Reden wieder. Sie meditieren gemeinsam mit den Angehörigen und sollen die Wiedergeburt des Verstorbenen günstig beeinflussen. Sie werden traditionell nicht im eigentlichen Sinne bezahlt, sondern bekommen Almosen von den Angehörigen. Am verbreitetsten ist die Feuerbestattung, aber auch Erdbestattungen werden vorgenommen. Sarg oder Urne beerdigt man bei der buddhistischen Bestattung in einem schmucklosen Grab. An bestimmten Tagen kommen die Angehörigen dorthin, gedenken des Verstorbenen und hinterlassen Speisen und Getränke. Am ersten Todestag findet eine Feier zu Ehren des Verstorbenen statt.
Neben Feuer- und Erdbestattung auch die Himmelsbestattung
In Tibet kennt man neben der Feuer- und Erdbestattung auch die Himmelsbestattung. Bei dieser Art wird der Verstorbene in freiem Gelände, im Tal des Buddha, abgelegt und durch herbeigelockte Geier in den Himmel getragen – er wird also von den Vögeln verzehrt. Diese Tradition entstand in der felsigen und holzlosen Landschaft, in der weder eine Beerdigung noch eine Verbrennung möglich waren. In Japan sind Feuerbestattungen üblich, die europäischen Sargbestattungen nehmen jedoch zu. Auch Bestattungen in Sitzsärgen sind in Japan weit verbreitet. Man hält den Verstorbene mit dem sogenannten Paradiesseil in einer Sitzposition und lässt ihn senkrecht in die Erde. Je nach Religionsrichtung ist bei buddhistischen Bestattungen auch die Fötus-Haltung vorgeschrieben, um die Wiedergeburt zu erleichtern. In ländlichen Gebieten findet die Verbrennung noch auf Scheiterhaufen statt. Männer bewachen dabei stundenlang das Feuer.
Buddha-Statuen nur selten als Grabschmuck
Grundsätzlich kann eine buddhistische Bestattung mit den entsprechenden Ritualen auf überkonfessionellen Friedhöfen stattfinden. Der Gestaltung des Grabmals sind jedoch Grenzen gesetzt, sofern es keine buddhistische Abteilung auf dem Friedhof gibt. Da in den meisten Friedhofsordnungen auch das einheitliche Aussehen der Gräber vorgeschrieben ist, findet man Buddha-Statuen nur selten als Grabschmuck. Vor der buddhistischen Bestattung ist die Aufbahrung zuhause üblich. Ob und wie lange die traditionelle Aufbahrung möglich ist, wird in den Vorschriften zur Hausaufbahrung in den Bestattungsgesetzen der Bundesländer geregelt. Buddhistische Friedhöfe findet man in Berlin und Hannover. In vielen deutschen Städten gibt es heute Friedhöfe mit buddhistischen Abteilungen.Titelbild: © akkaradech – stock.adobe.com
Die Ausstellungstafeln zu den verschiedenen Bestattungsriten aus aller Welt, sowie den Grabbeigaben, dem „Haus der Vergänglichkeit“ und allgemeine Informationen kann man sich hier ansehen: